Sommersonnenwende

von Margit Bernhofer Kräuterpädagogin und TEH Praktikerin
 
Heute findet im Jahreskreis die Sommersonnenwende statt. Es ist der längste Tag und die kürzeste Nacht, somit der Gegenpol zur Wintersonnenwende am 21.12. Die Sommersonnenwende steht für den Höhepunkt des Lichtes, die größte Kraft der Sonne, aber auch bereits für den Beginn der Umkehrbewegung. Es ist die Zeit der Lebendigkeit, der Unbeschwertheit des Sommers, wir genießen die Wärme und es zieht uns vermehrt nach draußen. Die Natur beschenkt uns jetzt mit ihrer ganzen Schönheit und Fülle. Es liegt ein wunderbarer Duft in der Luft und die Blüten leuchten in allen Farben. Margeriten, Glockenblumen, Mohnblumen usw. schenken uns ein unvergleichliches Farbenspiel. Die lauen Nächte (ja die gibt es auch bei uns im Lungau) laden dazu ein, lange draußen zu sein und uns wieder mit Familie und Freunden zu treffen.

Bereits bei den Kelten wurde die Sommersonnenwende als wichtiges Ereignis gefeiert. Heute noch werden in vielen Gegenden die Sonnwendfeuer entzündet. In diese Zeit fällt auch das Fest des heiligen Johannes am 24.6. Diese Feuer sollen vor Krankheiten, Ernteausfällen und Unwettern schützen.

Kräuter spielten dabei immer schon eine große Rolle. Sonnwend- oder Johanniskräuter sind Pflanzen, die diese hohe Lichtkraft in sich tragen und speichern, um es dann an uns weiterzugeben. Das wohl bekannteste dieser Kräuter ist das Johanniskraut. Es ist voll mit Licht und wirkt stimmungsaufhellend.
Ein weiteres wichtiges Kraut dieser Zeit ist der Beifuß. Aus ihm wurden Gürtel gebunden oder Räucherbüschel. Beim Binden wurden all die Sorgen und Ängste mit hineingebunden und diese dann dem Feuer übergeben.
Arnika, Holunderblüten, Alant, Ringelblume, Eisenkraut, Schafgarbe, Frauenmantel, usw. können ebenso für eine Räucherung zur Sommersonnenwende verwendet werden. Nehmt das, was euch anspricht und vor allem auch die Kräuter, die bereits blühen. Das Johanniskraut z.B. blüht bei uns noch nicht.

Vielleicht habt ihr Zeit und Lust und entzündet auch ein kleines Feuer. Und wenn es nur eine Kerze in eurem Räucherstövchen ist. Lasst uns unseren Fokus in dieser Zeit verstärkt auf unser inneres Licht lenken und darauf, was uns nährt, stärkt und Freude bereitet. Genießen wir den Sommer und das Leben! Und feiern wir die Fülle und Schönheit unserer Natur, der äußeren sowie unserer inneren!

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