Impfen oder nicht?

von Manfred König (Dipl. Lebens und Sozialberater)
 
Die Zweifel sind auch völlig unterschiedlich. Manche zweifeln an der Notwendigkeit, manche an der Wirksamkeit, aber die meisten zweifeln aus Angst vor möglichen Nebenwirkungen. Da sich die Anfragen diesbezüglich häufen, gehe ich davon aus, dass die meisten die die Impfung wirklich wollten, nun die Impfung auch bekommen haben. Jetzt kommen langsam die dran, die eigentlich noch unschlüssig sind. Und so kommen immer mehr mit dieser Frage zu mir in die Beratung.
Nun, ich bin froh, die Entscheidung nicht für andere treffen zu müssen - so wie es unsere Bundesregierung momentan macht. Meiner Meinung nach, muss jeder selbst die Entscheidung für oder gegen eine Impfung treffen. Denn jeder selbst, muss dann auch mit den möglichen Konsequenzen leben. Ich werde mich davor hüten jemanden zu raten, was er oder sie zu tun hat. Denn in diesem Augenblick würde ich die Verantwortung für die betreffende Person übernehmen. Und das, will ich auf keinen Fall. 
 
Auch werde ich mich hüten, hier meinen Standpunkt bezüglich der Impfung öffentlich kund zu tun. Denn egal welchen Standpunkt ich auch vertrete, würde ich von den meisten Lesern schubladisiert und von der Gegenpartei angefeindet werden. Auch hier glaube ich daran, dass wir alle erwachsene Menschen sind, die alt genug sind, um sich selbst ein Bild zu machen. Man muss sich halt die Zeit dafür nehmen. Und ich glaube, es gibt kein absolut richtig oder falsch. Keiner kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, was zu 100 % durch die Impfung passieren wird.
Was ich meinen KlientInnen allerdings rate ist, sich noch etwas Zeit für die Entscheidung zu nehmen. Zumindest solange sie noch unsicher sind. Denn den Impfstoff gibt es auch morgen noch. 
 
Dann erstelle ich mit ihnen eine Liste mit Nutzen und Risiken die sich ihrer Meinung nach durch die Impfung ergeben. Ich stelle Fragen wie: Weshalb willst du impfen und weshalb nicht? Was ist wirklich dein Motiv für die Impfung? Ist es die Angst vor Krankheit, weil andere es sagen oder einfach die scheinbar zurückgewonnene "Freiheit". Auch über Ängste und Zweifel unterhalten wir uns: Was lässt dich zweifeln? Wovor fürchtest du dich? Ist es die Angst die du gerne wegimpfen lassen möchtest? Wäre die Angst nach der Impfung weg?
 
Das alles sind Fragen, die für eine Entscheidungsfindung hilfreich sein können. Wichtig bei diesen Fragen ist, ehrlich zu sich selbst zu sein und auf seine Gefühle zu achten. Dabei stelle ich auch diese Fragen: Was passiert in dir, wenn du an die Impfung denkst? Was, wenn du an eine Corona Infektion denkst? Welche der beiden Wahrnehmungen hat mehr Gewicht? usw. Bis jetzt haben diese Fragen jede/n meiner KlientInnen bei der Entscheidungsfindung geholfen. Und noch schöner für mich ist, er oder sie hat sie selbst getroffen und ist sich dessen sicher!
 
Eine kleine Anregung kann ich mir dennoch nicht verbeißen:
Für mich ist es nicht wesentlich, ob sich jemand impfen lässt oder nicht. Für mich entscheidet nur, welche Gedanken und welche Gefühle die Person dabei hat. Denn wir alle kennen den Placebo Effekt (ein gutes Gefühl bewirkt ein positives Ergebnis) und genauso gibt es auch den Nocebo Effekt (ein schlechtes Gefühl bewirkt ein negatives Ergebnis).
Also, denk daran, wenn du die Entscheidung getroffen hast, egal ob du dich impfen lässt oder nicht, dann mit einem guten Gefühl und dem Vertrauen, dass alles zu deinem Besten ist! 

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